Tracking Protection: Maßnahmen für den Datenschutz

In einer Welt, in der unser Online-Verhalten sorgfältig verfolgt und analysiert wird, ist der Schutz der Privatsphäre von entscheidender Bedeutung. Erfahren Sie alles über die Grundlagen des Trackings, die verschiedenen Möglichkeiten der Tracking Protection sowie die datenschutzkonforme Alternative des Server-side Tagging. 

Was ist (Web)Tracking?

Tracking bezieht sich auf das Sammeln von Informationen über Internetnutzer und ihr Verhalten über verschiedene Webseiten und Online-Plattformen hinweg. Dies geschieht oft ohne die explizite Zustimmung oder das Wissen der Nutzer. Dabei werden verschiedene Tracking-Technologien wie Cookies, Pixel und Browser-Fingerprinting eingesetzt, um Daten wie besuchte Websites, Suchanfragen und Klickverhalten zu erheben. Diese gesammelten Daten werden dann von Werbetreibenden, Analyseunternehmen und anderen Dritten genutzt, um detaillierte Profile von Nutzern zu erstellen und gezielt Werbung anzuzeigen.  

Arten von Tracking

Cookies sind kleine Textdateien, die auf dem Computer des Nutzers gespeichert werden und Informationen über das Online-Verhalten speichern. Sie werden von Webseiten verwendet, um Einstellungen, wie die Sprache, als auch persönliche Informationen zur Bereitstellung personalisierter Werbung festzuhalten.

Pixel sind winzige, unsichtbare Bilder oder Code-Snippets, die in Webseiten eingebettet sind. Sie werden verwendet, um Aktivitäten auf Webseiten zu überwachen, beispielsweise das Öffnen von E-Mails in Marketingkampagnen.

Fingerprinting erfasst Informationen über den Browser und das Gerät des Nutzers, um ein eindeutiges Profil zu erstellen. Es erfolgt ohne Verwendung von Cookies und kann schwerer zu erkennen sein.

Social Media Tracking - Soziale Medien verfolgen das Verhalten von Nutzern auf ihren Plattformen, um personalisierte Inhalte und Werbung anzuzeigen.

GPS-Tracking - In mobilen Apps oder über GPS-fähige Geräte können Standortdaten gesammelt werden, um Nutzernortsbezogene Dienste anzubieten .

Risiken des Tracking

Die wachsende Praxis des umfassenden Webtrackings hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer. Durch die Erstellung detaillierter Profile basierend auf dem Online-Verhalten werden persönliche Informationen exponiert, was einen erheblichen Verlust an Privatsphäre mit sich bringt. Gepaart mit gezielter Werbung, die oft als aufdringlich empfunden wird, entsteht eine Atmosphäre des Unbehagens. 

Darüber hinaus gefährden Unternehmen, die Kundendaten unsicher speichern oder weitergeben, nicht nur ihre Reputation, sondern setzen sich auch rechtlichen Konsequenzen aus, darunter Geldstrafen und Klagen. Schlussendlich bedeutet der Verlust der Kontrolle über die eigenen Daten, dass Nutzer nicht mehr darüber bestimmen können, wer Zugriff auf ihre persönlichen Informationen hat, was eine grundlegende Einschränkung ihrer Autonomie darstellt. 

Was ist Tracking Protection?

Tracking Protection bezieht sich auf eine Reihe von Technologien und Maßnahmen, die entwickelt wurden, um die Privatsphäre der Internetnutzer zu schützen, indem sie das unerwünschte Sammeln ihrer Daten und Aktivitäten durch Dritte einschränken. Die Hauptziele von Tracking Protection sind: 

Datenschutz

Die Sicherung der Privatsphäre der Nutzer, indem ihre Daten vor unerlaubtem Tracking geschützt werden.

Sicherheit

Das Verhindern von Sicherheitsrisiken, wie Malware-Verbreitung, die durch Tracking-Technologien entstehen können.

Kontrolle

Das Bereitstellen von Werkzeugen und Einstellungen, mit denen Nutzer über Ihre Daten entscheiden können.

Werkzeuge der Tracking Protection

Es gibt verschiedene Methoden, um Tracking Protection zu erreichen: 

  • Browser-Erweiterungen: Viele Browser bieten Erweiterungen oder Add-Ons an, die Tracking-Elemente blockieren, Cookies löschen und die Privatsphäre der Nutzer verbessern. 

  • Privacy-orientierte Suchmaschinen: Suchmaschinen wie DuckDuckGo, Brave und Qwant legen Wert auf Datenschutz und verhindern das Sammeln von Suchanfragen und anderen Informationen. 

  • Privatsphäre-Tools: Es gibt spezialisierte Tools und Anwendungen, die entwickelt wurden, um das Tracking zu blockieren oder zu erschweren.

  • Opt-out-Möglichkeiten: Einige Anbieter stellen Optionen zum Deaktivieren des Trackings oder zur Einschränkung der Datensammlung zur Verfügung. 

  • Verbesserte Datenschutzgesetze: Regierungen verabschieden Gesetze, wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU, um die Rechte der Nutzer in Bezug auf ihre persönlichen Daten zu stärken. 

  • Anonymisierungsdienste: Dienste, wie VPNs und der Tor-Browser, können die Identität der Nutzer verschleiern und das Tracking erschweren. 

Werbeblocker

Werbeblocker sind Tools, die Anzeigen auf Websites blockieren, um Ladezeiten zu verkürzen, Datenschutz und Sicherheit zu verbessern, Ablenkungen zu minimieren und die Privatsphäre zu schützen. Ihre Verwendung beeinflusst jedoch die Einnahmen von Website-Betreibern, die oft darum bitten, sie zu deaktivieren, um auf den Inhalt zugreifen zu können.

Do-Not-Track

Do-Not-Track ist ein Browser-Signal, das von Benutzern aktiviert werden kann, um an Websites zu kommunizieren, dass sie nicht verfolgt werden möchten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Einhaltung dieses Signals freiwillig ist und von den Webseiten interpretiert und umgesetzt werden muss. Einige Webseiten respektieren DNT-Signale und reduzieren das Tracking.

Mehr Daten durch Server-side Tagging erhalten

Server-side Tagging ist eine Technik, die von Website-Betreibern und Marketern verwendet wird, um trotz Tracking Protection-Maßnahmen und Datenschutzpraktiken mehr Daten zu sammeln. Dabei mit die Technik verschiedene Vorteile gegenüber klassischen Trackingmethoden, sowohl für die Betreiber als auch die Nutzer.

  • Datenschutz und Sicherheit: Server-side Tagging kann dazu beitragen, die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer zu respektieren, da es die Verarbeitung von Daten auf die Server-Seite verschiebt. Dies minimiert die Menge an personenbezogenen Daten, die im Browser des Nutzers gespeichert werden. 

  • Umgehung von Browser-basierten Tracking Protection-Tools: Einige Browser-Erweiterungen und Tracking Protection-Tools blockieren das Laden von Tracking-Cookies und -Skripten. Server-side Tagging kann dazu verwendet werden, Daten direkt vom Server der Website zu sammeln.

  • Datenzusammenführung: Ein Tagging-Proxy kann Daten aus verschiedenen Quellen auf der Server-Seite zusammenführen und analysieren. Dadurch können umfassendere Benutzerprofile erstellt und detailliertere Einblicke gewonnen werden, ohne auf die Zustimmung des Nutzers angewiesen zu sein.

  • Bessere Kontrolle: Website-Betreiber haben mehr Kontrolle über die Daten, die sie sammeln und wie sie diese verwenden. Dies ermöglicht es ihnen, datenschutzkonforme Praktiken zu implementieren und die Anforderungen der Datenschutzgesetze zu erfüllen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Einsatz von Server-side Tagging nicht von der Einhaltung von Datenschutzrichtlinien befreit. Transparenz gegenüber den Nutzern bleibt entscheidend.

Tracking mit den richtigen Einstellungen verhindern

Im folgenden erfahren Sie mehr über die Datenschutzfunktionen in verschiedenen Webbrowsern, darunter Shields von Brave, Tracking Prevention in Edge, Enhanced Tracking Protection (ETP) in Firefox und Intelligent Tracking Prevention (ITP) in Safari.

Shields ist ein von Brave, einem datenschutzorientierten Webbrowser, entwickeltes Feature. Dieser Browser bietet eine standardmäßig aktivierte Funktion, die Tracking Protection und andere Datenschutzmaßnahmen implementiert. Hier sind die wichtigsten Aspekte von Shields: 

  • Blockieren von Drittanbieter-Cookies: Shields blockiert standardmäßig Drittanbieter-Cookies, um das Tracking von Werbenetzwerken und Analyseunternehmen zu verhindern.

  • HTTPS Everywhere: Shields fördert die Verwendung von verschlüsselter HTTPS-Kommunikation, wodurch die Sicherheit der Verbindungen verbessert und Man-in-the-Middle-Angriffe verhindert werden.

  • Blockieren von Skripten: Die Funktion ermöglicht die selektive Blockierung von JavaScript und anderen ausführbaren Skripten auf Websites, um bösartige Skripts und Tracking-Technologien zu verhindern. 

  • Fingerprinting-Schutz: Brave Shields bietet Schutz vor Browser-Fingerprinting, einer Technik, bei der Informationen über den Browser und das Gerät des Nutzers gesammelt werden, um ein eindeutiges Profil zu erstellen.

  • Anzeigeblockierung: Die Technik blockiert auch Anzeigen und ermöglicht es den Nutzern, Werbung selektiv zu erlauben oder zu blockieren. 

  • Bessere Kontrolle für Nutzer: Brave gibt den Nutzern die Kontrolle darüber, welche Elemente auf einer Website blockiert oder zugelassen werden sollen. Das erlaubt eine individuelle Anpassung.

  • Einfache Aktivierung/Deaktivierung: Die Funktion ist benutzerfreundlich und kann leicht über die Browser-Symbolleiste aktiviert oder deaktiviert werden. 

Tracking Prevention ist ein Mechanismus, der in verschiedenen Webbrowsern, wie Microsofts Edge integriert ist, um das unerwünschte Sammeln von Daten und das Tracking der Online-Aktivitäten der Nutzer zu verhindern. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Funktion, die dazu beiträgt, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen:

  • Blockieren von Drittanbieter-Cookies: Tracking Prevention verhindert standardmäßig oder auf Anforderung das Speichern von Drittanbieter-Cookies, um das Tracking von Werbenetzwerken und Analyseunternehmen zu unterbinden. 
  • Verhinderung von Fingerprinting: Diese Funktion zielt darauf ab, Browser-Fingerprinting und andere Techniken zu blockieren, die verwendet werden, um ein eindeutiges Profil des Nutzers zu erstellen. 
  • Schutz vor Cross-Site-Tracking: Tracking Prevention verhindert das Nachverfolgen von Nutzern über verschiedene Websites hinweg, indem es den Datenaustausch zwischen verschiedenen Domains einschränkt. 
  • Einstellbare Datenschutzstufen: In einigen Browsern können Nutzer die Datenschutzstufe anpassen, um zu entscheiden, wie streng oder locker die Tracking Prevention sein soll. 
  • Transparenz: Die meisten Browser bieten den Nutzern Informationen darüber, welche Elemente blockiert werden, und ermöglichen es den Nutzern, die Blockierungseinstellungen für bestimmte Websites anzupassen. 
  • Schutz vor bösartigen Websites: Tracking Prevention kann auch vor gefährlichen Websites schützen, die Malware oder Phishing-Angriffe hosten. 

Enhanced Tracking Protection ist eine spezielle Datenschutzfunktion, die in einigen Webbrowsern, darunter Firefox, implementiert ist, um das Tracking von Drittanbietern und unerwünschtem Datensammlung zu reduzieren. Diese Funktion geht über die Standard-Tracking-Schutzmaßnahmen hinaus und bietet Nutzern einen höheren Grad an Privatsphäre:

  • Blockieren von Drittanbieter-Cookies: Enhanced Tracking Protection blockiert standardmäßig Cookies von Drittanbietern, die oft für Tracking-Zwecke verwendet werden. 
  • Schutz vor Fingerprinting: Diese Funktion schützt auch vor Browser-Fingerprinting, bei dem Informationen über den Browser und das Gerät des Nutzers gesammelt werden, um ein eindeutiges Profil zu erstellen. 
  • Blockieren von Tracker-Skripten: Enhanced Tracking Protection kann Tracker-Skripte blockieren, um das Nachverfolgen der Nutzer über verschiedene Websites hinweg zu verhindern. 
  • Verhinderung von Cross-Site-Tracking: Zusätzlich schränkt ETP den Datenaustausch zwischen verschiedenen Domains ein, um das Cross-Site-Tracking zu erschweren. 
  • Verbesserte Transparenz: Nutzer erhalten in der Regel Informationen darüber, welche Tracker und Skripts auf einer Website blockiert werden, um die Privatsphäre besser zu verstehen. 
  • Individuelle Anpassung: Einige Browser bieten Benutzern die Möglichkeit, die erweiterte Tracking Protection individuell anzupassen, um ihren Datenschutzbedürfnissen gerecht zu werden. 
  • Sicherheit vor Malware und Phishing: Erweiterte Tracking Protection kann auch vor gefährlichen Websites schützen, die Malware- oder Phishing-Angriffe hosten. 

Intelligent Tracking Prevention (ITP) ist eine spezielle Tracking Protection-Technologie, die von Apple in seinem Safari-Webbrowser eingeführt wurde. ITP ist so konzipiert, dass es das Tracking von Drittanbietern und unerwünschte Datensammlung auf intelligente Weise verhindert:

  • Intelligente Cookies-Blockierung: ITP blockiert Cookies von Drittanbietern und begrenzt die Lebensdauer von First-Party-Cookies, um das Tracking zu erschweren. 
  • Intelligente Identifikation: Die Technologie erkennt und klassifiziert Tracker auf Websites und blockiert sie, wenn sie als Datenschutzrisiko identifiziert werden. 
  • Beschränkung des Speicherns von Nutzerdaten: ITP schränkt die Verwendung von lokal gespeicherten Daten ein, um das Tracking von Nutzern über verschiedene Websites hinweg zu verhindern. 
  • Entfernung von Social-Media-Widgets: ITP blockiert Social-Media-Widgets und -Schaltflächen von Drittanbietern, die häufig für das Tracking verwendet werden. 
  • Berücksichtigung der Nutzeraktivität: Die Technologie berücksichtigt die Aktivitäten und das Verhalten des Nutzers, um zu entscheiden, wie Cookies und Tracker behandelt werden. 
  • Datensparsamkeit: ITP fördert die Sammlung von weniger Daten und respektiert die Privatsphäre der Nutzer. 
  • Kontinuierliche Aktualisierung: Apple aktualisiert ITP regelmäßig, um auf neue Datenschutzherausforderungen und Tracking-Techniken zu reagieren. 

Weitere hilfreiche Informationen